Der (etwas andere) Saisonrückblick der Herren
Dass uns wegen Corona keine normale Runde bevorstehen würde, war allen bewusst. Wie's am Ende lief, lest Ihr hier in unserem Saisonrückblick.
Lange stand in den Sternen, ob und wann gespielt werden kann. Im Sommer zeichnete sich ab, dass wir langsam zu unserem geliebten Sport zurückkehren können. Auch wenn uns dieses Jahr aufgrund der Corona-Verordnungen eine besonders lange Vorbereitung im Freien und ohne Hallenzeiten bevorstand, gab es schon Jahre mit schlechterer Trainingsbeteiligung. Endlich wieder in der Halle ging's an die handballerische Feinabstimmung unter Spielertrainer Vincent Schreiber. Kaum war der Ball wieder regelmäßiger Gast im Training, liesen sich auch lang vermisste Mitspieler wieder blicken. Zumindest etwas Normalität in der Coronasaison. Sogar ein Testspiel war möglich, für das wir uns mit der Landesligavertretung des anderen Konstanzer Vereins trafen und uns achtsam aus der Affäre zogen. Der Saisonauftakt gegen den TSV Bodman verlief mit 43:21 sehr erfolgreich. Danach sah der Spielplan eine Pause von vier Wochen vor, genau in diesen Wochen setzte Corona zur Blutgrätsche an und die Saison wurde unter- und im Februar abgebrochen.
Oder etwa doch nicht? Wir haben in die Glaskugel geschaut und wissen, wie's weiterging. Die lange Spielpause wurde mit gutem Training genutzt, so dass wir im zweiten Spiel gegen Singen den zweiten souveränen Sieg einfuhren. Im eng gepackten November folgten vier Punkte gegen Mimmenhausen und Ehingen; wir setzten uns an der Tabellenspitze fest. Erst Pfullendorf stellte uns ein Bein, wir konnten in letzter Sekunde noch das Unentschieden retten. Unter der Woche setzte der Trainer die richtigen Akzente und wir glichen mit 19:44 in Engen die Schmach des Vorjahrs aus. Herbstmeister mit 13:1 Punkten.
Der Weihnachtsspeck wog schwer, Singen war wild entschlossen und bestens vorbereitet: Auswärtsniederlage mit 28:25. Im Stile wahrer Champions war sofort von Krise zu lesen, die Trainerfrage stand im Raum. Schreiber lies die Mannschaft in der folgenden Trainingswoche noch mehr schwitzen, um bestens auf Ehingen vorbereitet zu sein und zurück auf die Straße des Erfolgs zu kommen. Offensichtlich fand er die richtigen Worte (und Trainingsmethoden), denn der Weihnachtsspeck wurde weniger, das Punktekonto dicker. Es folgten zwei ungefährdete Siege gegen Ehingen und Aufbaugegner Engen. Man durfte wieder sicher vom Platz an der Sonne grüßen. Mit einem Heimsieg gegen Verfolger Pfullendorf erspielten wir uns den Matchball am vorletzten Spiel der Saison in Bodman. Und Bodman hatte eine Rechnung aus dem deutlichen Hinspiel offen. Stark verbessert hielten sie das Spiel bis zum Halbzeitstand von 14:17 recht offen, wir waren uns unserer Sache wohl zu sicher. Mit neuer Entschlossenheit zogen wir nach der Pause deutlich an und davon. Ab dem 20:30 (49.) war die Messe gelesen, die Meisterschaft gewonnen und die Feierlichkeiten konnten beginnen. Bodman verteidigte dennoch entschlossen, so dass das Ergebnis mit 25:36 weniger deutlich ausfiel, als im Hinspiel zu Saisonbeginn.
Schließlich werden wir Mitte April am letzten Spieltag vor heimischem Publikum, in der wahrscheinlich ausverkauften Geschwister-Scholl-Halle, den Meistertitel feiern und die imaginäre Meisterschale in die Luft recken. Interessant wird noch, ob wir es schaffen, die magische Marke von 500 Toren zu erreichen.
Neben allen Meisterphantasien sind die zwei wohl wichtigsten Auszeichnungen im Konstanzer Handball trotz der abgebrochenen Saison vergeben. Unsere Torjägerkanone geht mit herausragenden 9 Treffern an Allrounder Kornelius Luther, knapp vor Marius Bürkle mit 8 Treffern, während Joel Schamberger mit einer Verwarnung und einer Hinausstellung die Sünderwertung klar für sich entscheidet. Die Pokalübergabe wird zu geeignetem Zeitpunkt in einer feuchtfröhlichen Feier ihren angemessenen Rahmen finden. Wir hoffen auf einen guten Sommer und darauf, dass die Impfkampagne uns eine Saison 21/22 mit echten Spielen ermöglicht.