Handballclub DJK Konstanz

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Meißenheim, die Dritte

Es war wieder so weit. Das legendäre Rasenturnier von Meißenheim, immerhin das größte in Südbaden, stand am vergangenen Wochenende wieder an. Neben den üblichen Verdächtigen konnte man auch einige neue Gesichter für den Spaß am Glas in der Ortenau gewinnen. Die ersten Verluste gab es dann schon vor der Abfahrt. Thomas traute sich offensichtlich nicht zu, das Wochenende alkoholfrei zu durchstehen und sagte pro forma lieber gleich komplett ab. Wohl eine weise Entscheidung. Man traf sich also mehr oder weniger pünktlich um 11 Uhr am Vereinsheim und packte ein, was wichtig werden könnte. Also insbesondere Bier und die Bar. Dass man auch Trikots und Bälle brauchen könnte, beschloss man dann erst kurz vor knapp.

Im beschaulichen Welschdorf bei Schiltach kam es dann zu den ersten sportlichen Höchstleistungen, das Duell der Autos stand beim Flunkyball an. Da Leon Probleme mit dem Konsum seines Bieres hatte und schlussendlich drei Flaschen vor sich fand, war das Ganze für „Team Sprinter“ (das Fahrzeug, nicht die Fortbewegungsart) ein hoffnungsloses Unterfangen. Immerhin konnte so der Trichter auf Herz und Nieren geprüft werden. Weiter ging die gute Fahrt und nach gut 3h kam man dann endlich am Sehnsuchtsort, dem Meißenheimer Sportplatz, an. Hier warteten dann selbstverständlich auch unsere, teilweise schon donnerstags angereisten, Freunde der Alpirsbacher Handballmönche. Es wurde sich geherzt und natürlich erstmal mit einem kühlen Blonden angestoßen, bevor man sich an den Aufbau machte. Gerüchten zufolge waren mehr Zelte als Karpfen anwesend. Apropos Karpfen: Nachdem man beim Meißenheimdebüt vor zwei Jahren noch als Spielgemeinschaft mit den Mönchen angetreten war, lief man im vergangenen Jahr erstmals als SG Karpfenkraft auf. In diesem Jahr wollte man diese „Marke“ weiter prägen und neben dem Instagramaccount (@sgkarpfenkraft) wurde auch glatt die Bar beflaggt mit einem neu entworfenen Logo. Die Flagge wehte auf gut 3 Metern Höhe und der gesamte Sportplatz konnte uns sehen. Am Freitag sollte man aber auch noch sportlich aktiv werden, beim Sie+Er Turnier bekam man das Frauenteam der HSG Hei-Leight (SG Heidelberg-Leimen) zugelost. Zu erzählen gibt’s übers Turnier nicht viel, man schied so souverän wie verdient in der Gruppenphase aus und konnte sich endgültig seiner Stärke an der Bar widmen. Die Abendgestaltung fand dann selbstverständlich in der Reithalle statt, erstmals auch mit Guggenmusik und wenig überraschend mit bestem Bachwasser aus der Gießkanne. Da der Autor sich gegen 0:30 Uhr seinem Schönheitsschlaf widmen musste, können alle Geschehnisse des Abends nicht zweifelsfrei aufgeklärt werden. Als gesichert gilt jedoch, dass nicht jeder seinen Schlafplatz auf den eigenen Beinen erreicht hat.

Am Samstagmorgen mussten dann alle erstmal herausfinden, wer, wo und wie viel man eigentlich ist, aber nachdem diese Fragen geklärt waren gings auch schon wieder mit der Bar aufs Feld und ran an den Ball. Gegen übermotivierte Jungspunde des TV Reichenbach (die waren größtenteils nüchtern und (!) nicht verkatert) gabs erstmal keine Punkte. Gegen das effiziente Schweizer Team mit dem klangvollen Namen „6 Vollpföste und en Goali“ gabs dann auch den ersten Turnierpunkt und ab dann gings nur noch bergauf. Es folgte ein fast ungefährdeter Sieg gegen die HSG Delmenhorst und dann kam es zum absoluten Kracherspiel des Turniers: Karpfen gegen Mönche. Das Spiel, welches keiner wirklich wollte, entschied man dann kurzerhand am Tresen. Mit einem knappen 1:0 für die Karpfen sollten diese ins Achtelfinale einziehen, während die Mönche damit in den wohlverdienten Feierabend sollten. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Zwar kamen die Karpfen dadurch tatsächlich ungefährdet ins Achtelfinale, die Mönche dummerweise aber irgendwie auch. Zu allem Überfluss bekamen es die Mönche dann mit dem Turnierfavoriten Himmelfahrtskommando (HSG Konstanz/ TuS Steißlingen) zu tun, was gleichbedeutend mit der Wiederholung des letztjährigen Halbfinales war, welches die Mönche damals verdient gewinnen konnten. Die Mönche schlugen sich wacker, doch es war offensichtlich, dass der Durst den Siegeswillen übertrumpfte und so war im Achtelfinale dann endlich Schluss. Die Karpfen wiederum trafen auf einen spielfreudigen Gegner, der in einem ausgeglichenen Spiel das bessere Ende für sich hatte. Und somit endete auch diese Reise wie schon letztes Jahr im Achtelfinale. Zur Belohnung gabs erstmal Bier im Pool, bevor man sich frisch geduscht in die Reithalle aufmachte. Nachdem der HTV erfolgreich alle technischen Probleme bekämpft hatte, sah man dort den souveränen Einzug der Deutschen ins EM-Viertelfinale. Das Highlight des Abends sollte dann der Auftritt von Malle-Sängerin Isi Glück werden. Ihr Auftritt war zwar ein großer Fortschritt zu dem letztjährigen von Julian Benz, jedoch fasste es ein Mitglied unseres Teams treffend zusammen: „Hätte man die Gage für den halbstündigen Auftritt in ne halbe Stunde Freibier investiert, hätten die Leute mehr Spaß gehabt und günstiger wäre es auch gewesen“.

Bei der Rückkehr auf den Zeltplatz konnte man erfreut feststellen, dass der angekündigte Sturm eher harmlos war und weder Pavillon noch Bar sich verselbstständigt hatten. Nichtsdestotrotz wurde man am nächsten Morgen von einem unangenehmen Dauerregen geweckt, welcher aber immerhin dazu führte, dass der Abbau wohl so effizient wie nie zuvor ablief. Wohlbehalten traf man gegen 13 Uhr dann wieder in heimischen Gefilden ein.

Unterm Strich steht mal wieder ein Wochenende mit Höchstleistungen auf Rasen und am Tresen. Dank gilt wieder mal dem HTV Meißenheim für das bestens organisierte Turnier und natürlich unseren Freunden von den Alpirsbacher Handballmönchen. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!

Dabei waren: Kevin, Korni, Linus, Marius, Maurice, Tommy, Ben, Leon, Joel und Werner.

Bericht: Werner Knapp